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Verändert sich eine Gesellschaft und ihre Kultur, verändern sich auch die Vorstellungen des Lernens und die Formen, in denen es stattfindet. Grundlage unserer Forschungstätigkeit ist die Erkenntnis, dass die Dynamik der gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche den gesamten Weiterbildungsmarkt vor neue Herausforderungen stellt. Den Diskurs um das Lebenslange, selbstgesteuerte Lernen analysieren wir aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Vor diesem Hintergrund erforschen, entwickeln und evaluieren wir innovative Praxiskonzepte für eine Neue Lernkultur.

Eine differenztheoretische Lerntheorie
im Anschluss an den französischen Poststrukturalismus bildet die Basis unserer didaktischen Rahmenkonzeption. Sozialwissenschaftler und Philosophinnen wie Pierre Bourdieu, Michel Foucault, Judith Butler, Jaques Derrida und Gilles Deleuze inspirieren uns, neue Handlungsperspektiven für die Weiterbildung zu eröffnen.
Die Didaktik des selbstsorgenden Lernens
verstehen wir als ein Ensemble von Praktiken, die Menschen einen Bezug zu sich selbst eröffnen, der sich zwar aus den Beziehungen zwischen Modernisierungs- und Lernimperativen herleitet, aber nicht in diesen aufgeht. In Anlehnung an eine Formulierung von Gilles Deleuze könnte man sagen: Die grundlegende Idee des selbstsorgenden Lernens, wie wir es verstehen, erforschen und methodisch konzipieren ist die einer Dimension der Subjektivität, die sich aus Auswirkungen von Modernisierungsimperativen auf das Lernen Erwachsener herleitet, aber nicht von diesen abhängig ist (vgl. Deleuze 1987, S.142).
Die didaktisch-methodische Konzeption von Selbstlernarchitekturen
eröffnet das professionelle Handlungsrepertoire für die Gestaltung komplexer Lernarrangements. Auf der Folie einer mikrodidaktischen Handlungslogik wird die Innenarchitektur von Lernräumen als komplexes Design konstelliert und methodisch gestaltet: Selbstlernarchitekturen strukturieren komplexe Lernarrangements, die selbstsorgende Lernprozesse ermöglichen. Innerhalb der Architektur werden Wissensinhalte mit Lernpraktiken zur Aneignung dieser Inhalte verknüpft. Neben dem eigentlichen Gegenstand werden auf einer zweiten Ebene die Handlungsweisen thematisiert, mit denen der Gegenstand lernend bearbeitet wird. Die Selbstlernprozesse flankieren reflexive Selbstlerninstrumente, die die Verfügung über das eigene Lernen erhöhen.
Selbstlernarchitekturen fördern